Suche
Suche Menü

JFGW im Finale gegen die Bayern

Am Sonntag, 08.01. trafen sich im tief verschneiten Wendelstein um 8.30 Uhr bei eisiger Kälte eine Handvoll wackerer Spieler und eine Spielerin der Blues. Eine, wenn man die Abfahrtszeiten der letzten beiden Turniertage in Betracht zieht, eher fast schon erträglichen Uhrzeit. Im Sprinterbus ging es zum „Budenzauber“ der JFG Weilachtal nach Schrobenhausen. Einem bestens organisierten und mit Topmannschaften besetzten Turnier: TSV Hohenwart, JFG Wendelstein, TSV 1865 Dachau, JFG Neuburg, SSV Ulm 1846, 1.FC Nürnberg, SSV Jahn Regensburg, JFG Weilachtal, FC Ingolstadt, TSV Dachau und FC Bayern München.

Für dieses hochklassige Turnier löste die JFG Wendelstein bereits im Dezember ihr Ticket, als sie im nötigen Qualiturnier in Schrobenhausen die Halle als einer der Sieger verließen. Am Sonntag wartete nun ein Turnier auf sie, bei dem die NLZ-Mannschaften – allen voran der FC Bayern München – den Turniersieg wohl unter sich ausmachen würden. Mit diesem Bewusstsein startete der Trainer mit seiner Mannschaft in den winterlichen Morgen oder wenn man so will, die Mannschaft aus dem kleinen Dorf mit seinem „Majestix“ am Steuer startete zur Fahrt gegen vermeintlich übermächtige und unbezwingbare Gegner.

Die Spieler und Spielerin aus Wendelstein waren in der Vorrunde mit der JFG Weilachtal, FC Ingolstadt, TSV Dachau und dem FC Bayern München in eine Gruppe gelost worden. Die beiden erst platzierten Mannschaften sollten in die beiden Halbfinalspiele einziehen. Angesichts der Gruppenkonstellation schien ein Weiterkommen für die Mannschaft aus dem kleinen Dorf im Mittelfränkischen eher aussichtslos.

JFGW – TSV Dachau

Für das erste Spiel gegen den TSV Dachau rechnete sich das Team eine angemessene Chance aus, etwas für das Punktekonto zu tun. Die Wendelsteiner begannen das Spiel sehr diszipliniert und zeigten auch gute Kombinationen. Dennoch standen sie in der Rückwärtsbewegung einige Male sehr nachlässig und wurden dafür mit dem 0 : 1 bestraft. Sie verloren letztlich auch mit 0 : 1. Damit schien das Schicksal der Mannschaft aus Wendelstein schon nach dem ersten Spiel besiegelt.

JFGW – FC Ingolstadt

Nun wartete auf die Blues der NLZ-Nachwuchs des Bundesligisten FC Ingolstadt. Eine große Herausforderung für die Spieler und Spielerin von „Majestix“ Jörg Mader. Bereits zum Beginn der Partie trat die Mannschaft mit wenig Respekt dem FC Ingolstadt gegenüber. Konzentriert und die taktischen Vorgaben befolgend standen die Spieler in der Verteidigung eng an ihren Gegnern. Ein Ballverlust von Ingolstadt und Wendelstein hatte Platz zum Kombinieren. Ein Aufschrei ging durch die Halle, als der Ball die Torlinie der Ingolstädter überquerte. Es stand bereits nach zwei Minuten 1 : 0 für die vermeintlich kleine „Dorfmannschaft“. Auf diese Weise ging das Spiel auch weiter. Obwohl Ingolstadt nun den Druck erhöhte verloren die Spieler und die Spielerin aus Wendelstein die taktische Linie nicht aus den Augen. Ein schnell vorgetragener Angriff mit präzisen Ballstafetten und der Keeper des FC Ingolstadt musste ein zweites Mal innerhalb von fünf Minuten hinter sich greifen. Es stand 2 : 0 für Wendelstein. Acht Minuten waren noch zu spielen, wie alle wissen, im Hallenfußball fast eine Ewigkeit in der noch viel passieren konnte. Mehr und mehr verzweifelte der FC Ingolstadt an der engen und konsequenten Zustellarbeit der Wendelsteiner. Schafften sie es dennoch vor das Tor zu kommen vereitelte der JFG Keeper so manche aussichtsreiche Chance. In dieser Spielphase gelang das vorentscheidende 3 : 0. Am Ende erzielte der FC Ingolstadt den Ehrentreffer, dies konnte jedoch den Erfolg der Siegermannschaft nicht schmälern. Am Ende stand es 3 : 1 für die Mannschaft aus Mittelfranken.

JFGW – JFG Weilachtal

Im dritten Spiel ging es gegen die Gastgeber aus Weilachtal. Ein eher einseitiges Spiel. Bereits von Beginn an drückte die Mannschaft aus Wendelstein aufs Tempo. Ideenreich und zielstrebig trugen sie konsequent ihre Angriffe vor. Sehr effektiv nutzten sie freie Räume und ihre Chancen. Diese Überlegenheit führte dann auch folglich zum 6 : 1 Sieg für Wendelstein.

Angesichts der Ergebnisse innerhalb der Gruppe schien vor dem ultimativen Spiel gegen den FC Bayern ein Weiterkommen eher unmöglich. Zumal der FC Bayern seine Gruppenspiele alle souverän hoch gewann.

JFGW – FC Bayern München

Mit viel Respekt, aber mutig standen die Blues auf dem Spielfeld. Es sollte sich nun zeigen, ob das Trainerteam der Mannschaft die richtigen taktischen Vorgaben mit auf dem Weg gab. Das Spiel begann. Die Spannung war bis auf die Zuschauerränge spürbar. Die Spieler des FC Bayern wurden in der Abwehr eng zugestellt um keine Räume zu geben und so boten sich kaum Anspielmöglichkeiten für die Spieler aus München. Die Wendelsteiner spielten in dieser Phase gut mit und versuchten aus der Defensive heraus ihren Angriff aufzubauen. Trotz der individuellen Stärke der Spieler des FC Bayern gelang es den Wendelsteinern gute und auch gefährliche Spielzüge zu zeigen. Wie bereits gegen den FC Ingolstadt ließ Wendelstein kaum Torchancen zu und wenn, dann gab es ja auch noch einen Torwart. Die JFGW behielt ihren roten Faden bei und zur Mitte des Spiels gelangen abermals schnelle Kombination aus der die 1 : 0 Führung für die Blues resultierte. Nun hielt es kaum noch jemanden in der Halle auf den Sitzen. Immer mehr verzweifelten die Spieler des FC Bayern an der konsequenten Abwehrarbeit der Wendelsteiner. Es kam, wie es kaum jemand gedacht hätte. Der Ball wird vom Torwart auf die rechte Seite geworfen, schnelle Weiterleitung des Balls und der Ball schlägt im Tor der Bayern ein. 2 : 0 nach neun Minuten. Nun begann das große Zittern. Auch wenn es noch ein paar gute Möglichkeiten von Seiten des FC Bayern gab, fanden die Spieler jedoch kein Rezept das Bollwerk der Wendelsteiner zu überlaufen.
Somit war der Triumph des kleinen Vereins aus Mittelfranken über die Münchner perfekt. Der Gruppensieg und der Einzug ins Halbfinale war gerechter Lohn für die geschlossene und bravouröse Mannschaftsleistung.

Nun kam bei einigen Zuschauern die Frage auf, wo eigentlich Wendelstein liegt. Der Trainer schloss gerne und bereitwillig in persönlichen Gesprächen solche Wissenslücken.

JFGW – SSV Ulm

Im Halbfinale forderte das nächste NLZ die JFG aus Wendelstein heraus. Auch dieses Spiel begannen die Blues sehr geschlossen. Wieder standen sie in der Verteidigung sehr eng und kombinierten stark aus der eigenen Abwehr heraus. Eine kleine Unachtsamkeit bescherte dem SSV Ulm das 1 : 0. In dieser Phase zeigten die Spieler und Spielerin aus Wendelstein eine starke Moral. Es gelang der Ausgleich. Jetzt war das Spiel offen und ein Leistungsunterschied zum NLZ nicht erkennbar. Nach 13 Minuten stand es immer noch 1 : 1. Ein nervenaufreibendes Neunmeterschießen sollte den ersten Finalisten ermitteln. Während die JFG ihre Schüsse souverän im Tor versenken konnten, patzten die Ulmer bereits bei ihren ersten beiden Schüssen. Der erste Ball flog über das Tor und der zweite wurde vom Keeper gehalten. Es kam noch einmal Spannung auf, als auch ein Wendelsteiner seinen Ball über das Tor schoss. Trotzdem hielten die Nerven und die JFGW zog ins Finale ein.

JFGW – FC Bayern München

Der Finalgegner war der auf Revanche sinnende FC Bayern München. Lange gelang es den Blues die Münchner zu neutralisieren. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit führte zum überraschenden 1 : 0 für die Bayern. Mit durchaus guten Chancen zum Ausgleich stemmte sich das Team aus Wendelstein entschlossen gegen die drohende Niederlage. Wie bereits im ersten Spiel gelang es sehr gut den Gegner zu neutralisieren. Den Bayern gelang nach einer Unachtsamkeit in der Abwehr das 2 : 0. Dennoch steckten die Wendelsteiner nicht auf und spielten munter weiter. Das dritte Tor fiel in den letzten Spielminuten und markierte zugleich den 3 : 0 Endstand. Dennoch hat sich die JFG Wendelstein in Schrobenhausen sehr gut präsentiert. Das Trainerteam, die Mannschaft und die mitgereisten Fans waren mit der gezeigten Leistung sehr zufrieden. Der vermeintlich kleine Verein konnte mit den anwesenden NLZ bestens mithalten und ließ mit einem durchaus verdienten zweiten Platz gleich vier NLZ-Mannschaften hinter sich!

„Majestix“ Jörg Mader kehrte mit seiner Mannschaft spät abends müde, aber siegreich nach Wendelstein zurück.

  1.   FC Bayern München
  2.   JFG Wendelstein
  3.   SSV Ulm
  4.   SV Jahn Regensburg
  5.   1. FC Nürnberg
  6.   FC Ingolstadt 04
  7.   JFG Neuburg
  8.   TSV Dachau
  9.   JFG Weilachtal
  10.   TSV Hohenwart

Filmbericht: intv.de

finale-weilachtal

Autor: k.r.