
Am 12.07. erschien o.g. Artikel online auf den Seiten der Nürnberger Nachrichten. Er gibt einen kleinen Einblick in die aktuellen Geschehnisse rund um den Rückzug des FV Wendelstein aus der JFG.
Der Artikel ist jedoch nur ein Bruchteil dessen, was sich in den letzten Monaten abgespielt hat. Unser 1. Vorsitzender möchte zum Thema noch seine relevanten Punkt zur Sache beitragen:
Ein Antrag soll es also gewesen sein. Ein Antrag der (angeblich) völlig überraschend für den Vorsitzenden Mario Engelhardt kam und ordnungsgemäß zur Abstimmung gebracht werden musste. Soweit so gut. Das Ergebnis ist mittlerweile hinlänglich bekannt.
Ein Antrag, der den Vorsitzenden so weit lähmte, dass er den anwesenden Mitgliedern keine Erklärung geben konnte und sich auch nicht bemüßigt fand, für die angeschlossenen 80 Kinder, seine nicht stimmberechtigten Mitglieder, das Wort zu ergreifen.
So ließ er es zu, dass der Vorsitzende der Abteilungsleitung einen populistischen und mit Halbwahrheiten garnierten Vortag halten konnte, der ein so düsteres Bild von der JFG zeichnete, dass sich die überraschend vielzähligen Teilnehmer fast einstimmig für einen Austritt entschlossen.
Keiner der Anwesenden (Erwachsenen) kam überhaupt auf die Idee zu hinterfragen, was denn die betroffenen Mitglieder, in dem Fall Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, davon halten, dass sie in Kürze vor die Tür gesetzt werden.
Es wurde von fehlendem Nutzen schwadroniert, oder auch den Kosten. Niemand hinterfragte, welchen Beitrag die Mitglieder einbringen oder noch schlimmer, keiner kam auf die Idee nachzufragen welchen Anteil der Abteilungsleiter oder andere Mitglieder an der aktiven Jugendarbeit trugen.
Niemand kam auf die Idee, dass die Liegenschaft auch für nurmehr 2 Herrenmannschaften ein großer Kostenblock bleibt und dass nur das Verschwinden der Kinder weiß Gott nicht die Entlastung bringen kann.
Und niemand fragte auch nur annähernd nach was denn mit den Kindern passieren soll…
Die Abteilungsleitung hatte das erreicht, was sie schon seit langem möchte. Ein exklusives Zuhause für eine A und neuerdings auch B Klassenherrenmannschaft. Auf dem Rücken von Kindern.
Der FV findet es jetzt natürlich bedauerlich, dass er so viel Mitglieder verloren hat. Aber es ist noch viel mehr. Neben den Einnahmen der Mitgliedsbeiträge, fehlt noch das Leben auf der Anlage und ein nicht unerheblicher Teil der Sportförderung. Ganz zu schweigen vom fehlenden Nachwuchs und der dann besorgniserregenden demographischen Entwicklung.
Wurde noch behauptet, dass man keinen Nutzen aus der JFG zieht, so stellte man erst kürzlich, im Pokalspiel gegen Feucht, eine Startelf mit 4 ehemaligen JFGlern. Und viele weitere befinden sich bei genauer Betrachtung noch im Kader der aktuellen Herrenmannschaft. Aber auch dieser Fakt erscheint nicht wichtig und ging im ganzen Gepolter gegen die JFG einfach unter.
Dass der FV in der sportlichen Leitung Personen einsetzt, die keine Heimat im Wendelsteiner Fussball haben, erleichtert die Situation, welcher man sich in Selbstmitleid hingibt, nicht wirklich. Dennoch ist es natürlich einfacher pauschal die Jugendarbeit zu beschuldigen als sich aktiv um den Nachwuchs zu kümmern. Man hätte allein schon die Angebote der sportlichen Leitung zu gemeinsamen Spielen/ Trainings mit anschließendem Beisammensein annehmen können. Aber hier zog man es vor, wie üblich in Sachen JFG, zu schweigen und Anfragen einfach im Sande verlaufen zu lassen.
Mit der oft betonten Leistungsorientierung hätte das alles zu tun. Diese möchte man nicht, man möchte Breitensport polterte man beim FV. Vergaß aber zu erwähnen, dass die JFG auch ein breites Angebot an Breitensport anbietet und auch der Bereich Leistungsorientierung fern ist von einer Professionalisierung. Sondern einfach nur das Bestreben einen Mehrwert in einem schweren Umfeld zu bieten und so einen konstanten Zulauf sicherzustellen. Auch hier darf sich der FV gerne an die eigene Nase fassen. Unterstützung in Form von Trainern oder auch anderweitigen Aktionen zum Thema Breitensport sucht man beim FV seit Jahren vergebens.
Dies mussten sich auch die Verantwortlichen beim FV eingestehen als man dann das Angebot zum neuen Weg bekanntgab. Anstatt mit treuen, altgedienten Mitgliedern den Versuch von Jugendfussball zu starten, engagierte man eine externe Fussballschule.
Die Anfänge und der ausbleibende Andrang können getrost als Rohrkrepierer tituliert werden.
Dem FV wird es auf lange Sicht verwehrt bleiben eigenständige Jugendmannschaften zu stellen. Ein Schelm natürlich, wer der Abteilungsleitung hier Absicht unterstellt.
Ein Angebot eines 75 minütigen sogenannten Fördertrainings pro Woche darf man in etwa mit Schwimmversuchen im leeren Schwimmerbecken vergleichen. Das Ganze dann noch Fördertraining zu nennen, schlägt dem Fass eigentlich den Boden aus.
Ob 20-30 Herrenfussballer jetzt die Infrastruktur mit 3,5 Rasenplätzen eher finanzieren als das gleiche Konstrukt mit zusätzlich zahlreichen Jugendlichen erscheint zumindest fraglich.
Es ist ein Trauerspiel und man hat hier mit Räuberpistolen den Mitgliedern den bekannten Bären aufgebunden. Bis heute schweigt man sich im Detail über die Beweggründe aus. Gespräche im Vorfeld zum Thema hat es nicht gegeben, auch keine handfesten Andeutungen oder gar Forderungen zur Anpassung. Man hat sich mit einem eher feigen Manöver der Jugend entledigt.
Es zeigt jedenfalls, dass die Jugendarbeit beim FV keinen Stellenwert genießt. Schon allein dieser Fakt wird beim gewünschten Aufbau einer Jugend im Wege stehen.
All jene, die zu dieser Entscheidung beigetragen haben sollten sich hinterfragen, ob sie ihre Stimme korrekt abgegeben haben oder ob man hier nicht doch hätte über den Hintergrund und die Folgen hätte nachdenken sollen.
Moralisch ist diese Entscheidung jedenfalls mehr als fragwürdig und eines Vorsitzenden eines Mehrspartenvereins nicht würdig!